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                   Enese, Ungarn


GESCHICHTE VON ENESE

Enese liegt westlich von Györ, und umfasst ein Gebiet von 1989 Hektar, davon zur Zeit 90 Hektar bebautes Innengebiet. Das Land ist flach, hier und dort mit kleinen Hügeln. Die Bodenqualität trägt die Bezeichnung „Schwarzer Sand“. Das Dorf Enese war bis zur zweiten Hälfte der 80-er Jahre des 19. Jahrhunderts der ursprüngliche Wohnort der Adelsfamilie Enessey, deren ungeteilter Besitz das Dorf bis zum 19 Jahrhundert blieb.
Im Jahre 1270 wurde das Dorf zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt, die Rede ist von rechtmäßig im eneseer Maierhof wohnenden Personen“. Der Name Enese als solchen ist zum ersten Mal in einer Urkunde von 1476 und später von 1483 zu finden. In 1488 und 1490 war Paul Enessey der Vizegespan des Komitats Raab (Györ). Die Ereignisse des Rákóczi-Freiheitskampfes gegen die Habsburger sind ebenfalls nicht spurlos vorübergegangen, weil in der ins Komitat gekommenen aufständischen kurutzischen Armee auch einige Familien von Enese gewesen sind.
 Enese gehörte zu den kurialen Dörfern, die das urbariale Dekret von Maria Theresia 1757 nicht getroffen hat. Im Jahre 1842 wurde Eduard Dorner der Tafekrichter des Komitats. In 1846 wurde er zum zweiten Vizegespan gewählt, danach veranstaltete man oft di den eneseer Kurien Komitatssitzungen. Dieser Mann wurde in den fünfziger Jahren der Verwaltungsleiter des Komitats, so konnte das Dorf noch besser Komitatsinformationen bekommen, oft als Ort des Ereignisses. Die Nachrichten von den Revolutionsereignissen in 1848 wurden im Dorf bekannt, weil der Primarius des Dorfes namens David Perlaky eine freundschaftliche Beziehung zu Kossuth hatte und mit ihm in Briefwechsel war, so dass er seine Anhänger sofort informieren konnte. Seiner Tätigkeit ist es zu verdanken, dass das Dorf das Nachrichtenblatt von Kossuth bestellt hat und vor seinem Aufruf den Verteidigungsverein im Dorf gegründet hat.
Im Juni 1849 war, wie wir aus den Aufzeichnungen des kaiserlichen Oberst Zesner ersehen können, die Mannschaft der kaiserlichen Armee in Enese stationiert.
Anfangs hatte Enese keine Schule. Die Schüler gingen zum Teil ins benachbarte Dorf Bezi zur Schule, zum Teil wurden sie von den Lehrern bei den Grundbesitzern unterrichtet. In 1849 hat das Dorf sich eine eigene Lehrerstelle organisiert. Das Gehalt des Lehrers, und den größten Teil der Kosten für Lehrbücher haben übrigens die Grundbesitzer finanziert.  Im Jahre 1860 nahm Stephan Hetvényi seine Lehrtätigkeit an dieser Schule auf bewirkte in den 35 Jahren, die er dort arbeitete, so große Veränderungen, dass ein Schulinspektor in einem Bericht schreibt:
„Die Schule gehört sowohl die Ausrüstung, als auch den Unterricht betreffend zu den besten Schulen des Komitats“. Das einzige Klassenzimmer und die Lehrerwohnung wurden 1864 gebaut. Nach einem Bericht von 1863, waren die wirtschaftlichen Verhältnisse des Dorfes in Ordnung. Die Hauptprodukte waren allerlei Getreide, Viehzucht, Pferdezucht und Schafzucht. Da im Dorf nur die adeligen Grundbesitzer wohnten, wurden die Dienstmädchen und die Tagelöhner aus den benachbarten Dörfern gerufen. Die Situation hat sich in den achtziger Jahren des Jahrhunderts nicht verändert.
Die Weiterentwicklung des Dorfes wurde entschieden vorangetrieben durch den Bau des Bahnhofes in 1870, und durch seine Lage an der soproner Hauptstraße. Am Anfang des 20 Jahrhunderts waren die Besitzer des Dorfes die Familien Barcza, Halászy, Mesterházy, Tschurl und Purgly. Sie stellten die Vorgesetzten, die das Leben des Dorfes geführt haben. Die Vorgesetzten haben die Interessen der protestantischen Kirche beachtlich unterstützt, dienten sie in erster Linie dem Fortschritt.
Die Dampfmühle, die Ende des 19. Jahrhunderts von Gergely  Hartyáni gebaut und 1907 ins Verzeichnis genommen wurde, war ein bestimmendes Gebäude des Dorfes. Ihr  Besitzer war zwischen 1905 und 1908 Ladislaus Varga, dann von 1912 jedoch Remigius Peter, der aus einem schweiz-deutschen Kanton stammte. Der 1. Weltkrieg hatte seine Wirkung auch auf das Leben des Dorfes. Ende 1914 begannen die Einrückungen.
1916 wurde die Volksschule endgültig in die Staatsverwaltung übernommen. Die Obdachlosen bekamen im Mai 1920 42 Hausplätze vom Großgrundbesitzer Károly Tschurl. Damals entstand dort das sogenannte „Stachel-Gebiet“.
Im Jahre 1924 ist die dorthin führende Strecke fertig geworden. Die Nachricht vom Krieg ist im Oktober 1939 ins Dorf gelangt. Von 1942 wurden dann die Einberufungen üblich. Die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Ortschaft hat der 1941 zustande gekommene allgemeine Verfügungsausschuss erledigt unter dem Vorsitz von Ernó Tschurl.
Im März 1944 marschierten die ersten deutschen Soldaten durch das Dorf. Noch im Dezember dieses Jahres wurde das Dorf bombardiert, wobei 5 Einwohner zum Opfer fielen und viele Wohnhäuser zertrümmert und beschädigt wurden.

 
  
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